DIAGNOSE
Wie wird die rheumatoide Arthritis diagnostiziert?
Grundsätzlich gilt: Je früher eine RA festgestellt und behandelt wird, desto milder ist der Krankheitsverlauf. Oft ist es jedoch schwer, die ersten Anzeichen der Erkrankung richtig einzuordnen. Umso wichtiger ist es, sich selbst zu beobachten und den Ärzt:innen genau zu berichten, wie lange z.B. die Morgensteifigkeit anhält, welche Gelenke betroffen sind und wie sich die Beschwerden in Ruhe und Bewegung ändern.
Eine RA verläuft schubförmig, was insbesondere zu Beginn schwer einzuordnen ist. Denn aktive, schmerzhafte Zeiten wechseln sich mit ruhigen, schmerzfreien Zeiten ohne Entzündungsbeschwerden ab. Treten typische RA-Beschwerden auf, sollte dies als Alarmsignal verstanden und rasch durch Allgemeinmediziner:innen bzw. idealerweise durch Rheumatolog:innen abgeklärt werden. So wird sichergestellt, dass eingeschränkte Beweglichkeit, Schmerzen und die Zerstörung von Gelenken so früh wie möglich verhindert werden. Die große Mehrzahl der Patient:innen hat milde bis mittlere Verläufe, die heute durch effektive Therapien bereits gut behandelbar sind.
Grundlagen der Diagnose:
Der Rheumatologe/die Rheumatologin wird ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Patienten/der Patientin führen, eine körperliche Untersuchung durchführen und verschiedene Blutwerte bestimmen.
Blutwerte im Rahmen der RA-Diagnose:
- Erhöhter CRP-Entzündungswert
- Erhöhte Blutsenkung
- Erhöhter Rheumafaktor
- Erhöhte Anti-CCP-Antikörper
Einen einzelnen Test oder Laborwert, der eindeutig belegt, dass es sich um eine RA handelt, gibt es nicht. Auch der Rheumafaktor ist kein eindeutiger Beweis, obwohl der Name es nahelegt. Es gibt Menschen mit RA, bei denen der Rheumafaktor im Blut nicht nachweisbar ist, und umgekehrt Menschen mit Rheumafaktor, die keine RA haben. Heute wird ein weiterer Antikörper zur Diagnose herangezogen: Anti-CCP-Antikörper. Diese Antikörper sind bei einem hohen Prozentsatz der RA-Patient:innen spezifisch nachweisbar.
Die Diagnosekriterien der Rheumatologischen Fachgesellschaften wie in Österreich die Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) sind heute der Standard bei der Diagnosestellung. Damit ist es möglich, sehr früh die Diagnose zu stellen und eine krankheitsspezifische Therapie einzuleiten.
Röntgen:
Auf dem Röntgenbild werden Knochen sichtbar. Treten im Verlauf der RA Veränderungen an Knochen und Gelenk auf, können Ärzt:innen dies auf dem Röntgenbild erkennen und eventuell Therapieanpassungen vornehmen.
Ultraschall (Sonografie):
Mittels Schallwellen kann Gewebe sichtbar gemacht werden. Ärzt:innen können mit diesem Verfahren u. a. entzündetes Gewebe und Flüssigkeitsansammlungen in Gelenken erkennen, noch bevor im Röntgenbild Veränderungen am Knochen sichtbar werden.
MRT (Magnetresonanztomografie):
Auch dieses Verfahren kann bereits im frühen Stadium der RA eingesetzt werden. Es werden dabei u. a. Knochenveränderungen, Gelenkergüsse und Veränderungen der Gelenkinnenhaut sichtbar, die Ärzt:innen Aufschluss über die Aktivität der Entzündung geben.
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