KRANKHEITSBILD
Ursache der SMA
Die Ursache der spinalen Muskelatrophie ist ein Verlust oder eine Mutation, d.h. eine Veränderung des so genannten SMN1-Gens. Dieses Gen bildet den Bauplan für das Protein mit dem Namen „Survival of Motor Neuron“ – kurz SMN. SMN ist in verschiedensten Körperzellen wichtig und spielt u.a. eine maßgebliche Rolle, damit Nervenzellen mit Muskelzellen kommunizieren und Muskeln korrekt funktionieren können.2 Neben dem SMN1-Gen gibt es im menschlichen Körper noch ein zweites Gen, um das SMN-Protein herzustellen – das SMN2-Gen. Mit Hilfe dieses Gens kann der Körper allerdings nur etwa 10% funktionsfähiges SMN-Protein herstellen.2
Fällt das SMN1-Gen wegen des Gendefekts aus, wie es bei Menschen mit SMA der Fall ist, bleibt ausschließlich das SMN2-Gen, um das lebenswichtige SMN-Protein herzustellen. In welcher Menge das SMN-Protein gebildet werden kann, hängt wesentlich davon ab, wie viele Kopien des SMN2-Gens ein Mensch mit SMA besitzt. SMA-Patienten mit einer höheren Anzahl an SMN2-Genkopien sind im Regelfall weniger stark von der Krankheit betroffen. Daraus ergeben sich auch die verschiedenen Typen der Erkrankung.2
Vererbung der SMA
Die SMA ist eine so genannte autosomal rezessiv vererbbare Erkrankung. Das bedeutet, es erkranken nur diejenigen Menschen, die vom Vater und der Mutter jeweils ein fehlerhaftes SMN1-Gen erben. Besitzen die Eltern jeweils eine richtige und eine fehlerhafte SMN1-Genkopie, und sind diese somit Träger der SMA-Erbanlage, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 25%, dass deren gemeinsame Nachkommen an SMA erkranken. Aus Untersuchungen geht hervor, dass etwa 1 von 50 Menschen Träger ist.1
Das Wissen sowohl um die Auswirkungen des SMN1-Gendefekts auf den menschlichen Körper, als auch um mögliche Behandlungsansätze für Menschen mit SMA ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Diese Chance ergreift Roche mit seinem Forschungsprogramm - mit dem Ziel, neue Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit SMA zu entwickeln.
SMA - mehr als eine Erkrankung motorischer Nervenzellen?
Abhängig vom Schweregrad wirkt sich der Mangel an SMN-Protein auf den ganzen Körper aus und ist mit einer Vielzahl von Komplikationen verbunden. Dazu zählen unter anderem Atem-, Herz-Kreislauf- und Verdauungsprobleme, Schluckstörungen sowie eine geringere Knochendichte mit erhöhtem Knochenbruchrisiko.6,7,9,10 Diese Symptome weisen darauf hin, dass das SMN-Protein an wichtigen Grundfunktionen jeder Körperzelle beteiligt ist.8
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