Glossar
Hier finden Sie Erklärungen zu medizinischen Fachbegriffen und speziellen Bezeichnungen im Zusammenhang mit Personalisierter Medizin.
A
- Adjuvante Therapie
-
Nach einer vollständigen Tumorentfernung durchgeführte Therapie mit dem Ziel, ein Wiederauftreten des Tumors zu vermeiden.
- Antihormon-Therapie
-
Bei dieser (Krebs-)Therapie werden körpereigene Hormone ausgeschaltet, um das Wachstum/die Ausbreitung hormonabhängiger Tumore zu hemmen.
- Antikörper
-
Eiweißmoleküle, die Krankheitserreger und andere Fremdstoffe bekämpfen; werden vom Immunsystem produziert, sobald ein Antigen erkannt wird.
- Autoimmunerkrankung
-
Überbegriff für Erkankungen, denen eine Fehlsteuerung des Immunsystems zu Grunde liegen. In Folge werden körpereigene Strukturen – Zellen und Organe – angegriffen.
B
- Biomarker
-
Substanz oder Veränderung, die gemessen werden kann und Rückschlüsse auf Gesundheit, Krankheit oder den Erfolg einer medikamentösen Behandlung erlaubt.
- Biopsie
-
Entnahme einer kleinen Menge von Gewebe aus einem lebenden Organismus mittels chirurgischem Eingriff.
C
- Cancer of Unknown Primary (CUP)
-
Krebserkrankung, bei der an unterschiedlichen Stellen Metastasen auftreten, die Lokalisation des streuenden Primärtumors jedoch unbekannt ist.
- Checkpoint-Hemmer (Checkpoint-Inhibitoren)
-
Moleküle, die einen Immuncheckpoint hemmen. Kommen in der Immuntherapie bei einigen Krebserkrankungen (z.B. Lungenkrebs, Blasenkrebs) zum Einsatz.
- Chemotherapie
-
Antineoplastische Krebstherapie mit Zellgiften (Zytostatika), die vor allem sich schnell teilende (Tumor-)Zellen vernichten.
- Chimäre Antigenrezeptoren (CAR)
-
Leiten sich von Antikörpern ab und erkennen spezifische Oberflächenantigene auf Tumorzellen.
- Chromogene-in-situ-Hybridisierung (CISH)
-
Medizinisch-diagnostisches Spezialverfahren, bei dem ein Farbstoff das Erbgut in den Zellkernen (z.B. von Tumorzellen) sichtbar macht, um Veränderungen zu detektieren.
- Computer-Tomographie (CT)
-
Bildgebendes Verfahren, bei dem ein Computer Schnittbilder erzeugt, die aus den Absorptionswerten von durch den Körper tretenden Röntgensignalen errechnet werden.
D
- DNA
-
Desoxyribonukleinsäure, die einen Doppelstrang bildet, im Zellkern aller Körperzellen enthalten ist und das Erbgut eines Menschen enthält.
E
- Endokrine Therapie
-
Hormonentzugs-Therapie, die bei Tumoren angewendet wird, deren Wachstum unter dem Einfluss von körpereigenen Botenstoffen (Hormonen) gefördert wird. Dazu gehören Brustkrebs und Prostatakrebs.
- Endoskopie
-
Untersuchung verschiedener Organe und Organsysteme im Inneren des Menschen mittels eines Endoskops, das aus einem flexiblen Gummischlauch oder Metallrohr mit einer Lichtquelle, Linsen und einer Kamera besteht.
- Enzym
-
Eiweißstoff, der an verschiedenen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt ist.
F
- Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH)
-
Medizinisch-diagnostisches Spezialverfahren, bei dem ein fluoreszierender Farbstoff das Erbgut in den Zellkernen (z.B. von Tumorzellen) sichtbar macht, um Veränderungen zu detektieren.
G
- Gastrointestinaler Stromatumor
-
Seltener bösartiger Bindegewebstumor des Magen-Darm-Traktes.
- Gen-Panel (auch: Multigentest)
-
Methode zur gleichzeitigen Sequenzierung (Aufschlüsselung) mehrerer Gene, die mit einem bestimmten Kranheitsbild assoziiert sind.
- Genexpressionstest
-
Methode zur Genexpressionsanalyse, bei der die RNA untersucht wird und die vor allem bei der Auswahl einer individuell optimierten Brustkrebstherapie zum Einsatz kommen kann.
- Genmutation
-
Veränderung des Erbguts, die entweder spontan geschehen oder durch Mutagene (z.B. UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und verschiedene Chemikalien) ausgelöst werden kann.
- Genom
-
Erbgut, umfasst alle in einer Zelle vorhandenen Erbinformationen.
- Gensequenzierung
-
Molekularbiologisches Verfahren zur Entschlüsselung der Nukleotidabfolge in der Erbinformation.
- Gentest
-
Untersuchung des Erbguts eines Menschen, um das Risiko für bestimmte Erkrankungen einschätzen zu können.
H
- HER2
-
Human Epidermal Growth Factor Receptor 2, etwa 15 bis 20 Prozent aller Brustkrebsarten überexprimieren diesen Rezeptor an der Zelloberfläche. Das bedeutet, dass
- Histologie
-
Bedeutet Gewebelehre; der histologische Befund beschreibt den mikroskopischen Feinbau von Gewebe.
I
- Immunhistochemie, immunhistochemisch
-
Ist eine Methode, mit der Proteine oder andere Strukturen mit Hilfe von markierten Antikörpern sichtbar gemacht werden können. Sind die Antikörper mit Fluoreszenzfarbstoffen markiert, spricht man von Immunfluoreszenz.
- Immuntherapie
-
Als Immuntherapien werden alle Methoden bezeichnet, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um Krebs zu bekämpfen. Dabei können unterschiedliche Ansätze zum Einsatz kommen.
L
- Liquid Biopsy
-
Probeentnahme und Analyse von nicht festem, biologischen Gewebe, insbesondere Blut.
M
- Magnetresonanztomographie (MRT)
-
Bildgebendes Verfahren, das vor allem zur Darstellung von Struktur und Funktion verschiedender Gewebe und Organe des menschlichen Körpers eingesetzt wird; beruht auf der Wirkung von Magneten auf den Körper.
- Messenger-RNA (mRNA)
-
Die mRNA bringt die genetische Information aus dem Zellkern zu den Ribosomen, dem Ort in der Zelle, wo die Proteine gebildet werden.
- Metastase
-
Tochtergeschwulst, die aus einem ersten Tumor (Primärtumor) durch Verschleppung von lebensfähigen Tumorzellen entsteht.
- Molekularbiologie, molekularbiologisch, molekulargenetisch
-
Molekularbiologie ist die Beschäftigung mit der Struktur und Funktion biologischer Makromoleküle, befasst sich mit DNA und RNA auf molekularer Ebene und untersucht, wie diese untereinander und mit Proteinen interagieren.
- Molekulare Medizin
-
Innovativer Fachbereich der Medizin, der die Methoden und Erkenntnisse von biowissenschaftlichen Grundlagenfächern wie Molekularbiologie (molekulare Genetik), Biochemie, Zellbiologie (Cytologie), Physiologie, Anatomie und Entwicklungsbiologie integriert.
- Monoklonaler Antikörper
-
Antikörper, der ganz spezifisch gegen einen bestimmten Molekülabschnitt eines Antigens (Epitop) wirkt, da er aus einem einzigen B-Lymphozyten entwickelt und hergestellt wurde.
N
- Neoadjuvante Therapie
-
Therapie mit Zytostatika oder Hormonen, die zur Reduktion der Tumormasse vor einem geplanten operativen Eingriff durchgeführt wird.
- Next Generation Sequencing (NGS)
-
Verbesserte Technologie zur DNA-Sequenzierung die höhere Geschwindigkeiten ermöglicht.
O
- Oberflächenprotein
-
Oberflächenproteine sind Eiweiße an der Oberfläche von Gewebszellen.
Ö
- Östrogen
-
Weibliche Geschlechtshormone, verursachen den Eisprung und bereiten die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor.
P
- Palliative Behandlung
-
Die palliative Behandlung hat zum Ziel, die Beschwerden einer Krankheit zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern, aber nicht mehr, das Leben zu verlängern.
- Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
-
Ist ein molekularbiologische Methode, um die Erbsubstanz (DNA) in vitro zu vervielfältigen.
- Positronenemissonstomographie (PET-CT)
-
Mittels eines PET-Scanners kann den Weg einer radioaktiven Substanz im Körper des menschen genau verfolgt und die Strahlung, die der Körper abgibt, messen werden. Aus den Ergebnissen werden dann verschiedene Schichtbilder erstellt.
- Post-neoadjuvant
-
Nach neoadjuvanter Therapie.
- Prädiktiver Marker
-
Gibt Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Therapie bei einer Patientin oder einem Patienten wirksam ist und kann helfen, die individuell geeignete Therapieoption auszuwählen.
- Primärtumor
-
Ursprünglicher Tumor, von dem sich Metastasen abgesiedelt haben.
- Progesteron
-
Weibliches Sexualhormon, auch Gelbkörperhormon genannt. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor.
- Prognostischer Marker
-
Gibt Auskunft über den zu erwartenden individuellen Verlauf der Erkrankung.
- Protein
-
Anderes Wort für Eiweiß, ein biologisches Makromolekül, das aus Aminosäuren besteht.
R
- Rezeptor
-
Protein oder Proteinkomplex auf einer Zelle, an den Signalmoleküle binden können und dadurch Signalprozesse im Innern der Zelle auslösen (z.B. Wachstum).
S
- Sequenzierung
-
Dient der Bestimmung der Basenabfolge in einem DNA-Strang oder im gesamten Genom.
- Strahlentherapie (Radiotherapie)
-
Medizinische Anwendung ionisierender Strahlung, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern.
T
- T-Zellen
-
Oder auch T-Lymphozyten, gehören zu den weißen Blutkörperchen und dienen der Immunabwehr.
- Targeted therapy
-
Zielgerichtete Therapie, bei der neuartige Arzneistoffe zum Einsatz kommen, die sich gegen Eigenschaften der Krebszelle richten, die für das Tumorwachstum wichig sind.
- Tropomyosin-Rezeptor-Kinase (TRK)
-
Sind im Nervensystem nützliche Proteine, da sie die Synapsen stärken und Einfluss auf das Überleben und die Differenzierung von Neuronen haben.
- Tumoragnostisch
-
Die Behandlung orientiert sich weder an der Krebsart noch an dem Ursprungsorgan, sondern basiert auf dem Nachweis spezifischer molekulargenetischer Veränderungen (Biomarker) im Tumor.
- Tumorgenomsequenzierung
-
Bestimmung der Basenabfolge (Nukleotide) im Genom (Erbgut) eines Tumors.
- Tumormarker
-
Proteine, Peptide oder andere biologische Substanzen im Blut, die im Gewebe oder anderen Körperflüssigkeiten vorkommen. Die erhöhte Konzentration dieser Marker kann auf einen Tumor hindeuten.
- Tumorprofil, Tumorprofiling
-
Bestimmung der genetischen Veränderung in Krebszellen, Grundlage für eine zielgerichtete Tumortherapie
- Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren)
-
Hemmen die sogenannte Tyrosinkinasen, das sind Wachstumsfaktor-Rezeptoren an der Oberfläche von (Tumor-)Zellen.
W
- Wachstumsfaktor-Rezeptoren
-
Sitzen auf der Oberfläche von Körperzellen und werden aktiv, sobald Wachstumsfaktoren daran binden. Die Folge ist das Wachstum der Zelle.
Z
- Zielgerichtete Therapie
-
Siehe auch "Targeted Therapy": Zielgerichtete Therapie, bei der neuartige Arzneistoffe zum Einsatz kommen, die sich gegen Eigenschaften der Krebszelle richten, die für das Tumorwachstum wichig sind.
- Zytostatikum (Mehrzahl: Zytostatika)
-
Chemische Substanz, die vor allem im Rahmen der Chemotherapie von Krebserkrankungen eingesetzt wird, da sie den normalen Zellzyklus stört, verzögert oder verhindert und somit die Teilung und Verbreitung der der Tumorzellen stoppt.