DIAGNOSE
Verfahren im Überblick
Die Beschwerden bei MS sind vielfältig und können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Für eine gesicherte Diagnose sind deshalb verschiedene Untersuchungen notwendig. Hier ein kurzer Überblick:
Anamnese
In einem ausführlichen Gespräch gewinnt der Neurologe einen Überblick über die bisherige Krankengeschichte, aktuelle und vergangene Medikationen, mögliche Allergien und Erkrankungen in der Familie.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt testet das Empfindungsvermögen der Haut sowie die Reaktion auf Wärme, Kälte und Vibration. Außerdem prüft er die Reflexe und die Beweglichkeit der Muskeln in Armen, Beinen und im Gesicht. Auch der Gleichgewichtssinn und die Koordination werden untersucht. Störungen in diesen Bereichen können auf eine MS hindeuten.
Blutuntersuchung
Auch wenn man über eine Blutuntersuchung die MS nicht nachweisen kann, lassen sich doch andere mögliche Erkrankungen durch diese Untersuchung ausschließen.
Magnetresonanztomografie
Bei einer MRT-Untersuchung werden Bilder des Gehirns und des Rückenmarks erstellt. So lassen sich die für MS typischen Entzündungsherde bei rund 85 Prozent der Patienten bereits im Frühstadium erkennen. Dieses Verfahren dient der Diagnosestellung sowie der Kontrolle des Krankheitsverlaufes.
Untersuchung der Nervenfunktion
Da bei MS die Myelinscheiden zerstört werden, verlangsamt sich die Übertragung von Reizen. Mit Hilfe der sogenannten evozierten Potenziale können Leit- und Funktionsfähigkeit der Nervenbahnen bestimmt und so der Verdacht einer MS erhärtet bzw. entkräftet werden.
Untersuchung des Nervenwassers (sog. Liquordiagnostik)
Das Nervenwasser (Liquor) umspült die Nervenzellen im ZNS und schützt Gehirn und Rückenmark vor äußeren Einwirkungen. Bei rund zwei Drittel der MS-Patienten lassen sich hier vermehrt spezielle Eiweißkörper (sog. oligoklonale Banden) nachweisen. Was die Diagnose einer MS stützen kann. Für diese Untersuchung muss der Arzt im Bereich der Lendenwirbelsäule Nervenwasser entnehmen. Dies geschieht unter einem Beruhigungsmedikament und wird als Lumbal- oder Liquorpunktion bezeichnet.
M-AT-00002918